VDS, Politikverdrossenheit & andere Alterskrankheiten – der Weisheit s02e04

@aschenbrennerin, @twittlik, @dasnuf, @monoxyd

 

Liebe Hörerinnern und Hörer, geneigtes Publikum. In der aktuellen Folge wird mehrfach versucht, die allgemeine Unwohlheit mit einer bestimmten Ex-Volkspartei zum Ausdruck zu bringen, leider ist der Redaktion erst nach der Sendung folgendes Zitat zugegangen:

Wenn diese Partei, der viele Bürger doch noch immer zutrauen, eine gewisse Korrekturfunktion gegenüber den Konservativen einzunehmen, voll und ganz (oder sogar noch brutaler als die Konservativen) die herrschenden, jeden Tag in allen Medien erscheinenden Vorurteile vertritt, muss der Eindruck entstehen, es gebe einfach nichts anderes, also müsse das „die Wahrheit“ sein. – Heiner Flassbeck

In dem Zitat geht es um Griechenland, in der Weisheit um die Vorratsdatenspeicherung, aber das erschreckende Ergebnis ist dasselbe: Es lässt sich mittlerweile nachvollziehbar für Politikverdrossenheit argumentieren.

Aber auch dagegen und diese Rolle füllt unsere aktuelle Stargästin Doris Aschenbrenner (Webseite, Twitter) aus. Sie agitiert nicht nur gegen die Vorratsdatenspeicherung, sondern ist nach wie vor begeisterte SPDlerin und erklärt uns warum das so ist und wie viele Nerven man dafür braucht.

Keine Angst, wir reden nicht nur über Politik, sondern auch über alte Menschen und ihre fiesesten Zipperlein. Ein Feuerwerk der Lebensfreude! Ein bunter Korb des Frohsinns! Eine Zuckertüte voller Weisheit und ein paar weitere Nebensächlichkeiten!

  1. Patricia hat Bartneid und ist damit zur Comicheldin geworden. Marcus ebenso, weil er den perfekten Plan/Bart für die Apokalypse hat.
  2. Spielt Robot Unicorn Attack (iOS, Android) und Monsters Ate My Condo (iOS, Android)!
  3. Warum die Vorratsdatenspeicherung schlecht ist und wie man trotz des positiven SPD-Votums sehr aktives Mitglied der Partei bleiben will. (Empfehlenswerte Podcastempfehlung zum Thema: Ja zur Vorratsdatenspeicherung – Rechtsbelehrung Folge 25.
  4. Wer hat Angst vor der großen 4?
  5. Und was waren eigentlich eure schlimmsten Arztgeschichten? (Kommentiert!)

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Veröffentlicht am 12. Juli 2015.

33 Gedanken zu „VDS, Politikverdrossenheit & andere Alterskrankheiten – der Weisheit s02e04

  1. Diazepam heißt das „Scheißegal“-Medikament. Kann ich auch zB. vor einer längeren Tätowiersession empfehlen.
    Ansonsten was Frau dasNuf sagt. Alles.

  2. Operationen am Auge – Igitt!!!! Die Leute, die mir mir im Bus saßen, dachten bestimmt, ich hätte psychische Probleme, meinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen… War aber trotzdem interessant, zu hören, was man bei so einer OP sieht. Malik hat das richtig schön beschrieben. Da vergisst man fast, dass einem da die Linse rausge…. arrrrghh

  3. erstmal vorweg 3 Fragezeichen YEAH o/ Will auch Lego bauen im 3 Fragezeichen Land 😉

    nach der Kniescheiben-Geschichte hatte ich SEHR merkwürdige Gefühle im Knie.
    Ich weiß zwar nicht ob mich das wach sein schlimm gewesen wäre bei der Augenstory
    aber der Gedanke bei einer OP in der ich eigentlich weg sein soll wach zu werden DAS ist für mich
    schrecklich, weil ich befürchten würde ich bekomme Panik und wackel oder sowas.
    Das Alter … bin ja noch gar nicht so alt fühle mich nur immer so 😀
    Mich erstaunt immer mehr wie sich alles so angleicht… jedes Jahr wirken ältere immer weniger weit weg alt. Also mit 25 wirkte 35 schon fast wie 50 heut mit 30 ist 40 einfach nur der ist halt etwas älter als man selbst.

    Wehe ihr werdet erwachsen!
    Alt und weise könnt ihr werden wie ihr wollt…ABER nicht erwachsen!

  4. Nerds feiern nicht nur Bin- oder Hex-Geburtstage. Die 42 (0x2a oder %101010) ist eigentlich der Geburtstag schlechthin. Schließlich ist das die Antwort, die nicht nur Nerds kennen sollten.

    Und wer sein Handtuch dabei hat, bekommt auch keine Panik, denn eigentlich ist alles größtenteils harmlos.

    Jens

  5. Also ich will sicherlich nicht die SPD verteidigen, aber ich glaube die Prämisse, dass die Partei als solche den Eindruck erweckt hat, dass sie die Vorratsdatenspeicherung ablehnt, stimmt einfach nicht und damit war sie auch nicht wirklich unzuverlässig, denn auf die dargestellte Ambivalenz bei dem Thema hätte man nicht setzen dürfen. Ich denke hier lag eher ein Missverständnis vor, weil sich der SPD-Justizminister öffentlich gegen die Vorratsdatenspeicherung gewandt hat, dachten offenbar viele es ginge weiter wie mit Frau Leutheusser-Schnarrenberger. Nur hatte sie im Gegensatz zu Maas den Rückhalt ihrer Partei in dieser Frage. Dagegen meine ich aber zum Beispiel noch Sigmar Gabriel von 2013 aus dem Wahlkampf im Ohr zu haben, wo er im gleichen Gespräch, wo es um NSA-Massenüberwachung ging, meinte, aber Vorratssdatenspeicherung — gut gemacht natürlich — braucht man trotzdem.

    Wirklich irritierend fand ich allerdings, dass Marcus Doris ihr fortgesetztes Engagement in der SPD trotz deren Haltung zur Vorratsdatenspeicherung vorgeworfen hat. Oder war das doch anders gemeint?

    Die Arztgeschichten habe ich übrigens übersprungen.

    1. —————KOMMENTAROMAT—————
      Genau!
      —————KOMMENTAROMAT—————

      Ich konnte die Fragerei von Markus gegenüber Doris schon nachvollziehen, hatte aber nicht den Eindruck, dass er es ihr vorgeworfen hat, sondern dass er ihr Engagement wirklich nicht nachvollziehen konnte, und dem auf den Grund gehen wollte…

      Denn es ist für einen Außenstehenden echt schwierig zu verstehen, warum man sich so sehr in einer Partei engagiert, wenn sich ihr Chef stehts komplet gegen die eigenen Prinzipien stellt und man das Gefühl bekommt, gegen Windmühlen anzukämpfen. Meine Hochachtung für Doris an dieser Stelle. Auch wenn der Kampf aussichtslos scheint, ich finde es ganz wichtig, dass wir solche Menschen mit diesem Idealismus in der Politik haben, um andere Politiker aus ihren Filterblasen herauszureißen!

      1. Ich hatte auch den Eindruck, dass du zwei Dinge miteinander vermischt hast, nämlich Engagement in der Partei, um diese politisch zu beeinflussen, und Wählbarkeit.

        Doris konnte ihr Argument zu „was ist die Alternative“ nicht ausführen. Ich vermute sie wollte daraufhinaus, dass wenn sich alle Fürsprecher einer anderen Politik aus der SPD zurückziehen, man dann den Gegnern das Feld überlässt und gar keine Chance hat dieses Machtinstrument zu nutzen. Das hast das Argument sofort abgewürgt, ich nehme wiederum an, weil du „was ist die Alternative“ auf das Wählen der SPD bezogen hast. Oder wolltest du wirklich sagen, dass die Menschen, die sich in der SPD zum Beispiel gegen Vorratsdatenspeicherung engagieren, ihr Engagement woanders erfolgsversprechender gegen die Wiederauflage einsetzen könnten?

        Also insgesamt hing für mich im hitzigen Übereinanderreden der oben formulierte Vorwurf im Raum und dann kam das nächste Segment.

          1. Wahh wie soll ich da jetzt die Fragen alle beantworten?!? Ok erstmal danke für den Rückenwind genauso wie für das Unverständnis und ja ich hatte das Bedürfnis das noch weiter auszuführen aber Markus hat seinen Job super gemacht und langwierige Ausführungen mal abgebrochen. Deswegen habe ich mich nicht angegriffen gefühlt oder so – es ist schon wichtig Politiker*innen zu klaren Aussagen zu zwingen.

            Trotzdem danke für die Steilvorlage hier keine Zeitbeschränkung zu haben (ich schreibe dies aus einem irischen Pub mit Livemusik also werde ich es trotzdem versuchen kurz zu machen)

            Aber für mich ist das auch sauschwierig auf den Punkt zu bringen und so einfach ist es nicht. Wenn man sich mit dem was die SPD auf den Papier und aus der Geschichte heraus ausmacht identifizieren kann UND noch digitale Gesellschaftspolitik machen will – was ist die Alternative?

            Jammern und resignieren? Andere Partei? Außerparteiliches Engagement? Irgendwelche radikaleren Dinge?!?

            Denkt nicht, dass ich nicht regelmäßig drüber nachdenke.

            Aber wirkliche Alternativen sind es nicht, solange ich noch glaube dass sich über den parlamentarischer Weg einiges ändern muss in der Digitalpolitik und ich mithelfen will. Resignation tut nicht gut. Die anderen Parteien werden entweder auf absehbare Zeit nicht mitregieren und damit auf den Status „Jammern“ verbleiben (ich weiß als Mitglied der bayerischen SPD wovon ich rede) oder haben noch untragbarere Zustände aus meinem Blickwinkel.

            Also versuche es halt trotzdem weiter. Ich kenne einige Leute gut und weiß dass wir das Herz am rechten Fleck haben – habe also nicht das Gefühl (zum Glück) allein in dem Laden zu kämpfen.

            Und letztendlich: niemand hat gesagt dass es einfach wird. Wir als Techie-Gemeinde sind viel zu sehr in unserer Filterbubble und denken daher dass „die richtige Meinung“ klar ersichtlich sei und doch allen klar sein müsste. Den Aufwand mit „den anderen“ zu reden, quasi den DAUs das Internet zu erklären ist mühsam und zeitaufwändig. Trotzdem: Die haben aber immer noch die Mehrheit. In allen Parteien. Und in der Bevölkerung. Entweder wir akzeptieren das und machen was gegen oder wir bleiben im Keller und jammern.

            Ich fang halt ma
            mal in der SPD an. Da gibt es kluge Leute die mehr Ahnung als ich von anderen Politikbereichen haben, vielleicht lernen die ein bissl was von mir und ich von ihnen. (bitte keine Griechenland Debatte da weiß ich grad auch nicht weiter und ich rede ja auch nicht von _allen_ unserer Parlamentarier*innen. Aber einige sind echt cool).

  6. Sehr schön zu sehen, dass das Erzählen von Operationen so eine starke Kontroverse (siehe Twitter) auslöst. Ich finde man kann das auch als Indiz sehen, wie „nah“ so ein Podcast den Menschen gehen kann, in mehreren Sinnen.

    Ich fand leider auch (wie später im Stream angesprochen), dass Doris (vielleicht unbewusst) einen sehr hohen Redeanteil hatte. Ich kann verstehen, dass es für sie Situationen gibt, in denen die Aneignung eines solchen dominanten Redestils vorteilhaft zur Präsentation ihrer Anliegen ist. Andererseits mag ich an der Weisheit(TM) insbesondere den Austausch zwischen Meinungen.

    [Zur SPD stand hier ein längerer Rant, den ich wieder gelöscht habe]. Kurz: Ich finde Doris’Engagement bewundernswert, bin in der Hinsicht aber leider sehr kulturpessimistisch. Ich hoffe mal, sie hat tatsächlich die Kraft, noch etwas zu ändern ohne daran kaputtzugehen.

    Insgesamt eine recht aufwühlende Folge, ich freue mich auf die nächste.

    1. Hey 🙂 erstmal danke für die Blumen das muntert mich echt auf. Bin gerade mal wieder übelst angenervt und muss mir einen Rant auf die GroKo oder die SPD auch wie häufig verkneifen…

      Das mit den Redeanteilen mach ich nicht bösartigerweise – wie wir später ja auch noch besprochen haben (Redebedarf TM !!!!) sondern weil mir die Frage gerade echt an die Nieren geht à la „wie kann man nur?!?!“ und ich glaube ich zu lange nach Worten suchen muss warum ich’s doch immer noch mache…

      Und weitere Gründe: es sozialisiert einen die Politik auch in Richtung „Machtdemonstration durch Redeanteile“ und ich rede immer mehr wenn ich aufgeregt bin (tolle Strategie ich weiß ;))

      Markus hat mich ja abgewürgt 😀 (siehe Post oben)

  7. Ich hatte auch mal eine Augen-OP, wegen einer Netzhautablösung (in der Netzhaut war ein kleines Loch, so dass sich Flüssigkeit zwischen Bindehaut und Netzhaut angesammelt hatte). Mir wurde das Auge aufgeschnitten, die Netzhaut an die richtige Stelle platziert und Gas ins Auge gepumpt, um den Anwachsprozess zu unterstützen. Anschließend wurde das Auge wieder zugenäht (alles in Vollnarkose). So weit, so unspektakulär. Problem bei der Sache: die Fäden. Die pieksten nämlich bei jedem Zwinkern, was für mich sehr schmerzhaft war (hattest du das Problem auch, Malik?). Nach ein paar Tagen bin ich damit zum Augenarzt gegangen. Der meinte, die Fäden würden sich normalerweise von selbst auflösen – und wenn nicht, müsste man sie eben ziehen. Seitdem weiß ich, dass Fädenziehen interessante Geräusche macht. Und dass man dabei nicht zucken sollte.

    1. Ach witzig, genau wie John Gruber (Daring Fireball).

      Nein, keine Fäden, kein Pieksen, kein Schmerz, kein gar nichts. Ich durfte nur zwei Wochen lang wegen dem Flip nichts schweres heben beziehungsweise keinen Druck auf das Auge ausüben, nicht reiben und die ersten Tage kein Wasser dran und so.

  8. Ich bin mit der Folge noch nicht ganz fertig… und kam auch erst letztens mit Staffel 2 dazu, die Weisheit zu hören.
    Weil es mich gerade ziemlich irritiert und eine „bäh! mach das weg!“ Reaktion in mir auslöst: Wozu sind da diese „Boing“ Geräusche im Podcast? Ist das irgendwie ein Halbzeit-Timer oder sowas… das reißt mich jedenfalls jedes mal aus dem Podcast raus, da in der Form sonst irgendwelche Notifications auf meinem Handy Geräusche machen aber ich sowas nicht einfach unvermittelt mittem im Gespräch im Podcast erwarte…

    Ich bin nur verwirrt und würde mich interessieren, warum das da drin ist und was der große Nutzen ist, für den meine Irritation der angemessene Preis ist. 🙂

    LG Faldrian

    1. Ja, genau, das ist das Halbzeitsignal. Uns dient das als Orientierung. Wir haben meist mehr Themen als wir besprechen können und je nach gefühlter Dringlichkeit und Lust, ziehen wir dann z.B. das ein oder andere Thema vor.

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