Heute steigen wir hochmoralisch ein: sind wir verpflichtet, Gutes zu tun, nur weil wir es können? Oder leisten wir lieber alles ganz alleine bis wir MilliardärInnen sind? Nun, dann können wir wenigstens so richtig absaften, wenn wir mal alt sind.
…und hier auch noch ein schönes TikTok zum Thema.
Veröffentlicht am 30. November 2021.
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Frau Kirsche
Hallo Ihr Weis_Innen,
Ich bin Da denk ich ziemlich auf einer Linie mit euch. Mir geht es denke ich hauptsächlich um die „Binsenweisheit“ die eben keine ist. Zu sagen, dass ja jede_r irgendwie weiß das Menschen immer von anderen abhängen greift imho zu kurz. Die Denkweise dass jetzt Person A mehr Freiheiten verdient hat (durch Geld verbindungen whatever) weil sie im Kapitalismus erfolgreich war ist durchaus verbreitet. Gerade bei diesen genannten Personen ist das einfach ein so absurdes Verhältnis. Wenn wir als Gesellschaft davon wegkommen uns auf diese Leute zu konzentrieren und anfangen die Leute nach Ihren Möglichkeiten auch zu honorieren, dann sind auch Dinge wie Kinder versorgen oder Intensivpflege eben gut dabei.
Das ist was für mich dahintersteht. Die Leute die andere ausbeuten kennen alle. Menschen die Ihr leben lang gutes getan haben kennt man eben nicht. Es ist kein Zufall. Menschen die nämlich so gut dabei sind und empathisch durchs leben gehen kommen nicht an die Stelle Milliarden an Euros zu besitzen. Das ist der Knackpunkt an dem dann der Flammenwerfer wieder in Betracht kommt. Natürlich war SpaceX eine Leistung, dafür mussten aber eben auch ne Menge Leute bluten.
Danke euch für die Weißheit und höre die immer wieder gerne.
PS: Wenn wir dann öfter auch Gemeinschaftsorientiert denken, dann wünschen sich auch mehr Leute Freundinnenschaftsorientiertes Altwerden. Das wäre doch schön.
SpaceX hat das mit den Flammenwerfern nicht verstanden:
Die gehören nicht in den Weltruam, die sollen den Kapitalismus anzünden …
Danke für die Diskussion zum Privilegien-Thema. Es ist in der Gesellschaft noch viel zu wenig präsent, es wird zu wenig darüber geredet. Bzw. es wird gerade viel im Bezug auf bestimmte Gruppen darüber geredet, aber über Armut kaum. Ich konnte mir bis mitte Zwanzig nicht vorstellen jemals sowas wie einen Computer kaufen zu können – und wenn man die Welt so sieht, beschränkt das den Horizont enorm. Dann ist die Welt nicht voller Möglichkeiten, sondern voller Probleme. Ich glaube es können sich viele Menschen überhaupt nicht vorstellen, was das bedeutet. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber es ist schon auffällig wie privilegiert viele erfolgreiche Menschen aufgewachsen sind.
Wahrscheinlich kann man sich als immer schon priviligierter Mensch bestimmte Dinge wirklich einfach nicht vorstellen.
Mich flasht es bis heute, dass ich jetzt z.B. einfach in einen Supermarkt gehen kann und nicht ständig mitrechne was, wieviel kostet und wie lange das reichen muss. Oder dass ich mir einfach ein paar Schuhe kaufen kann, wenn die alten durchgelatscht sind.
Bis Mitte 20 musste ich wirklich bei jedem Cent nachrechnen. Das lässt einen irgendwie nie mehr los.
Die Frage nach den Selfmade-Millionären ist ja wie ihr rausgearbeitet habt neben der gesellschaftlichen Frage die Frage nach der eigenen Leistung – verbindet man beides aber bleibt im Fokus beim Eigenanteil am „Erfolg“ könnte man sich folgende Frage stellen:
Wie unwahrscheinlich ist es, dass ausgerechnet diese Person zu dem „Erfolg“ gekommen ist?
Da spielen dann persönliche Startvoraussetzungen mit rein, da spielen aber auch geschichtliche Konstellationen (zur richtigen Zeit geboren sein, Bezos hätte im 18. Jhd kann kein Amazon gründen können und auch im Russland der 90er wäre es ihm mit dem gleichen Vermögen schwer gefallen) und eben auch die ganz vielen Zufälle (dass Gates Mutter nicht bei Kelloggs im Aufsichtsrat saß sondern bei IBM) mit rein.
Wenn man das alles rausrechnet und sich überlegt wie viele Leute dann noch übrig bleiben, die das erreichen konnten was z.B. Bezos erreicht hat kann man sich diese Frage beantworten und schauen wie groß dabei die eigene Leistung ist.
Da ich die Geschichte der drei nicht so gut kenne möchte ich mir das nicht anmaßen, aber ich glaube so kann man zu einer Einschätzung kommen.
Mein Abteilungsleiter meinte einmal „Wir müssen Verständnis für unsere Geschäftsführung aufbringen: Die tragen für alles die Verantwortung, haben aber am wenigsten Einfluss auf’s Produkt.“
Das ist dann wohl auch der Grund, warum Malik eine andere Sicht auf die Dinge hat: Er ist Unternehmer und Herr über seine Dienstleistung, wohingegen Kirsche, Nuf und Marcus in Funktionen tätig sind, wo sie vielleicht auch als Solo-Selbständige angeheuert sind, aber in Funktionen, die eher einem Angestelltenverhältnis gleichen.
Meiner Erfahrung nach haben CEOs von großen Firmen meist gar keine Ahnung vom Produkt mehr, aber das ist auch egal. Solche CEOs fungieren eh mehr als „Vermögensverwalter der Investoren“ und kümmern sich darum, neue Investoren zu finden und Staatsgelder anzuzapfen. Aber: Ist das Arbeit? Ist das eine Leistung? Aus Sicht der Investoren schon, denn die machen dadurch ja direkt Rendite. Aus Sicht der Angestellten jedoch nicht, weil der Geschäftsführer ja gar nichts tut, um das Produkt besser zu machen. Manchmal läuft es sogar so, dass der Chef Verbesserungen am Produkt verhindert und das Geld stattdessen lieber in Werbung investiert. Weil es einem Vermögensverwalter halt egal ist, ob das Produkt gut ist, hauptsache die Rendite stimmt.