Liebe Hörerinnen und Hörer, am Samstag, dem 24. September 2017 ist es soweit: Es wird gewählt.
Allen Verschiedenheiten, Feuerungen und erhitzten Käsegates zum Trotz sind sich die Weisen darüber einig, dass die Wahlen eine wichtige Sache sind, die bedacht werden will.
Nein, ihr werdet nicht zur Wahl verpflichtet – aber wir möchten, dass jede/r zumindest einmal darüber nachgedacht hat. Wir beschäftigen uns deshalb in der aktuellen Folge mit der Weißen Wahl und klären, warum jede Stimme für Kleinstparteien allen, die in den Bundestag gewählt werden, zusätzliche Sitze gibt. Außerdem sind wir wieder live im Radio zu hören:
Am 20. September um 21:05 gibt es Wahlweisheiten im Radio-Edit auf Radio Bremen 2! Die ungekürzte Extra-Indie-Edition gibt es nach wie vor nur echt in 3600 Sekunden Länge:
Veröffentlicht am 20. September 2017.
Hier unsere Steno-Shownotes:
- Pre-Show: Welche/r Weise ist für welche Quengelware anfällig?
- Pre-Show: Was ist eigentlich ein GamesCom?
- Muss man als Schenkende/r auch denen schenken, die nur (vermuteten) Neid auf den/die Beschenkte/n haben?
- Der Holocaust im Wahl-O-Mat
- Warum das KanzlerInnen-Duell die Normalisierung des Rechtsdrucks zeigt.
- Wie trifft man eigentlich eine Wahlentscheidung? (Wahl-O-Mat, deinWal.de, Abgeordnetencheck)
- Wahlzwang oder vom Privileg nicht wählen gehen zu können (Weiße Wahl).
- FRAGE AN DIE HÖRER/INNEN: Wenn euch kurz vorm Einschlafen einfällt, dass noch eine fertige Ladung Wäsche in der Waschmaschine auf Aufhängung wartet: Steht ihr noch mal auf und erledigt das? Oder muss sich euer Morgen-Ich darum kümmern?
Wenn man mit der Arbeit fertig ist, ins Bett fallen will und feststellt, dass da noch eine fertige Waschmaschine wartet. 😱
— Marcus Richter (@monoxyd) October 25, 2016
Sollten sich noch jemand unserer treuen HörerInnen berufen fühlen, weitere Begleitinformationen in pragmatisch übersichtlicher oder wohlfeil formulierter Form beisteuern zu wollen, möge sie sich bitte vertrauensvoll an ichwillschreiben@derweisheit.de wenden.
Und jetzt? Schreibt uns Kommentare oder schickt uns Mails! Abonniert per RSS oder iTunes! Die nächsten Liveauftritte stehen im Kalender. Rezensiert! Oder schickt Geschenke an Malik (Wunschliste, Flattr), Marcus (Wunschliste, Paypal, Spenden), Frau Kirsche (Wunschliste) und/oder Patricia (Wunschliste, Flattr, Buch kaufen)!
Unfreiwillig habt ihr über die verkürzten Veröffentlichungen bewirkt, dass ich mich jetzt zu einem klassischen betrunkenen Kommentar bemüßigt fühle, der bitte auch als eben solcher wahrgenommen werden soll:
Angefangen hat es bei Maliks Erzählung von dem Schicksal eines afghanischen Flüchtlings und dem sofortigen Abbruch des Gedankens, dass hier ein Vergleich zum Holocaust naheliegen KÖNNTE. Punkt aus, das ist nicht vergleichbar, niemals, nächstes Thema. Das hat mich massiv verstört, denn: Es gibt einen Unterschied zwischen vergleichen und gleichsetzen. In diesem Fall hat der Vergleich den Anspruch, an den menschenrechtlichen Kompass zu appellieren: Wenn zig Tausende Menschen aufgrund unserer Politik verrecken, darf uns das nicht egal sein. Wenn Menschen sich dazu genötigt sehen, Menschen zu verstecken die sonst in den Sicheren Tod „zurückgeführt“ werden (man hat hier ja selbst einen neuen Euphemismus für Abschiebungen gefunden und etabliert) darf uns das nicht kalt lassen. Aus meiner Sicht ist hier der absolute Verzicht auf jeglichen Vergleich mit jedweder Verharmlosung und Vertuschung zu vergleichen. Es muss drastisch formuliert werden, was für drastische Folgen unsere so nüchtern vorgetragenen Politiken haben.
gleiches gilt für die Holocaust-Frage im Wahl-O-Mat. Ja, das ist unerträglich. Ja, das ist menschenverachtend. Ja, das ist auf jeder Ebene abzulehnen. Aber auch: Ja, das ist die programmatische Linie einer Partei die aktuell vermutlich drittstärkste Kraft im Bundestag werden könnte. Sollen wir das also verheimlichen, weil sich das nicht gehört, oder die WählerInnen mit so einer Frage besser darauf sie sich da einlassen? Appelliert man so nicht eher an die eigene Moral von Menschen, die nicht eh schon die Meinung der Weisheit vertreten? Und sind alle vorgetragenen Argumente nicht am Ende komplett elitär und überflüssig?
Das Thema Geschenke für Geschwisterkinder bewegt mich derzeit auch. Dieses Jahr hatte mein jüngeres Kind Einschulung und das ältere hat von fast jedem Gast auch eine Aufmerksamkeit bekommen. Ich war total irritiert. Die Kinder auch.
Noch schlimmer fand ich allerdings die Abschiedsfeier im Kindergarten. Dort hatten die baldigen Schulanfänger mit Eltern und der gesamten Kitabelegschaft gefeiert. Die Kitaleitung wollte ausdrücklich nicht, dass Geschwisterkinder anwesend sind, damit die Schulanfänger im Mittelpunkt stehen. Nach langer Diskussion durften dann doch alle mitkommen.
Ich finde es unmöglich den Kindern zu unterstellen, sie könnten mit solchen Situationen nicht umgehen.
Zu dem Wahlding:
Es ist bei der Bundestagswahl nicht möglich ohne Direktmandat (was die PARTEI nicht bekommen wird) nur ein oder zwei Leute im Parlament zu haben. Mit fünf Prozent hürde sind das so ca. 30 Menschen.
Bei europawahlen ist das anders weil die 3% Hürde da National angewendet wird und weniger Menschen pro Land im Parlament sitzen.
Wenn eine Partei also im Bundestag ist, dann gleich mit einer Menge Leute.
Bei den letzten Europawahlen 2014 gab es weder eine 5% noch eine 3% – Hürde. Das Bundesverfassungsgericht hatte sie für rechtswidrig erklärt.
Vielen Dank, dass ihr das Thema Wahl noch aus eurer Sicht beleuchtet habt!
Ich hab grad mal versucht, die verschiedenen Pro- und Contra-Argumente ein bisschen zu strukturieren:
https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/21687816_2018541991723128_3817754562278154231_n.png?oh=b4146fc35a79bf6dc0c06167dea5204b&oe=5A5AEF9C
Bei uns im Podcast reden wir auch schon seit einigen Wochen über das Thema:
https://denk-nach-mcfly.de/wahl-o-cast/
Vielen Dank! Das ist ja eine tolle Grafik!
Moin!
Schade, dass Frau KIrsche nicht den Volksentscheid in Bremen genannt hat, zumal Patricia ja kurz vorher das Stichwort nannte.
Dieser ist gar nicht popelig, denn da geht es darum die Legislaturperiode im Landtag auf 5y zu verlängern. Da ist Bremen das letzte Bundesland, alle anderen haben das schon. Das spart angeblich Geld, ist aber total falsch. Dadurch nimmt man sich 20% Mitspracherecht! Und warum ist das in Verbindung mit der Bundestagswahl? Weil da die Wahlbeteiligung schön hoch ist so dass das Quorum für den Volksentscheid erreicht wird.
Das muss der Synergieeffekt der Politikverdrossenheit sein, den die Politik da nutzt. „Geil weniger oft diese Wahlscheisse“. 🙁
Grüsse, Dennis
In Frankreich gibt es keine Wahlpflicht, sondern in Belgien und Luxemburg.
Danke für die Richtigstellung. (Ich wußte vor dem Podcast. noch nicht mal, dass es diese Wahlpflicht gibt)
Thx. Brasilien stimmt aber. Auch WahlhelferIn sein ist dort verpflichtend.
Mich würde ja interessieren, ob es anständig ist, anderen zu erzählen, wen oder was man wählt oder gewählt hat. Wahlen sind ja geheim, was gut so ist. Daher kann jeder behaupten gewählt zu haben, was er will und ist niemanden Rechenschaft pflichtig. Bei uns im Wahllokal wurde auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Selfies mit dem Wahlzettel verboten sind.
Meine Frage ist aber vielmehr, ob es sich überhaupt schickt das zu sagen und wenn ja, im welchen Umfeld: Freundeskreis, Arbeitsstelle, auf dem T-Shirt gedruckt? Was ist Eure Meinung?
Ich finde das ein spannendes Thema. Hätt ich Bock drauf.
Na dann freue ich mich auf Eure nächste Sendung 🙂
Hab ich schon Danke gesagt? Oh … DANKE! :-*
Ich wollte mich noch mal herzlich bedanken.
Zum einen natürlich für den tollen Podcast mit dem ich jetzt auch meinen Mann angesteckt habe, aber zum anderen auch für den Tipp mit den Geschwister-Geschenken.
Ich kenne die aus meiner Kindheit auch und habe das bei meinen Nichten auch bisher so gemacht – weil…. war bei mir ja auch so.
Ich fand es als Kind toll auch was kleines zu bekommen und entweder eine 6 Monate Durststrecke hinter oder vor sich zu haben 😀 (einer hat im März Geburtstag und der andere im September) .
Patricia hat mich jetzt auf die Idee gebracht weißes Papier zu kaufen und ab jetzt mit meiner Tochter zusammen das erst anzumalen und anschließend darf sie auch beim Verpacken helfen.