Letzte Woche haben wir über Geschenke geredet und heute hätten wir gerne eins: Wir sind auf der Suche nach einem Preshow-Geräusch. Seit wir nämlich für das Podcast-Lab bei Bremen Zwei senden, gibt es eine fröhliche Preshow.
Doch dafür hätten wir so gerne ein schönes Preshow-Geräusch. Wer uns eins schenken möchte, sendet es gerne an preshowgeraeusch/@/derweisheit.de. Aber jetzt erstmal hören:
Veröffentlicht am 17. Januar 2018.
Ein Stahlknie für Mama
Malik ist in seiner Familie Vorreiter in Sachen Cyborg: Er hat sich extra eine Pupille ausstechen lassen, um besonders zu sein . Das könnte seine Mutter nicht auf sich sitzen lassen und hat sich deswegen nicht ein sondern zwei künstliche Knie machen lassen.
Jetzt ist Malik nicht nur Sechs-Millionen-Dollar-Mann wohingegen seine Mutter fortan die Zwei-Mal-Sieben-Millionen-Dollar-Frau ist.
Teilen macht Spaß!
Teilen macht Spaß. Das wussten nicht nur die Kinder der DDR
Patricia kam jedenfalls auf die Idee, dass sie gerne mehr teilen würde. In den Ferien gibt sie ihre Wohnung beispielsweise gerne weiter – zwar nicht per Airbnb – aber ganz generell ist das doch eine schöne Sache, oder?
Marcus bekommt da leichte Aversionsgefühle. Airbnb tut nämlich gerade so, als schütze es einen seniorigen Musikpädagogen, der einfach nur sein Leben in Berlin mit der Untervermietung der eigenen Wohnung geselliger gestalten möchte (Facebook-Werbespot inkl. despektierlichem Kommentar von Marcus). Tatsächlich geht es Airbnb natürlich um Profit.
Alles für das Syndikat?
Frau Kirsche ist heute sehr sanftmütig und so hört man zum Erstaunen aller Hörerinnen und Hörer nur ein kleines Bunsenbrennerflämmchen wenn es um das Thema Gentrifizierung der Innenstädte geht.
Sie versucht dem durch einer Initiative entgegen zu wirken, die sich Mietshäuser Syndikat nennt.
„Das ist unser Haus!“ from SEELAND Medienkooperative on Vimeo.
Das Mietshaus Syndikat verfolgt ein ähnliches Prinzip wie Greenpeace Energy, was wiederum Malik gerne unterstützt weil er hofft, so etwas für den Ausbau von regenerierbaren Energiequellen zu tun.
Wenn es aber nicht um Weltverbesserung sondern das Teilen einer schnöden Bohrmaschine geht, ist nebenan.de vielleicht eine Alternative.
Wobei? Wollen wir wirklich unsere Nachbarn kennen lernen?
Was macht man mit dem ganzen Kram?
Noch ein bisschen schwerer als Dinge teilen ist Dinge verschenken. Patricia stellt die Sachen deswegen nie kostenlos bei ebay Kleinanzeigen ein (dann nimmt es niemand) sondern verlangt dafür immer einen kleinen Betrag.
Ähnliche Erfahrungen hat Frau Kirsche gemacht, die übrigens gerade versucht einen Teil ihrer wunderbaren, selbstgenähten Kleider zu verschenken. Wer also gerne eins in Größe 38 geschenkt haben möchte, schreibt an kleid/@/derweisheit.de.
Marcus berichtet davon, dass es manchmal Fallstricke gibt, wenn man Geschenke machen will. [Kommt nicht in der Sendung vor, aber passt gerade: Falls Ihr gerne Videospielen wollt, es aber euch nicht leisten könnt oder eine Familie kennt, wo das so ist: Marcus hat eine WiiU und ein paar Games dazu abzugeben. Meldet euch einfach unter wiiu/@/derweisheit.de.
Stolz sein
Das letzte Thema rundet den Abend ab: Auf was wart ihr das letzte Mal stolz?
Marcus war zum Beispiel stolz auf sich, weil neulich, nach einem Totalausfall sämtlicher Standardtechnik ein öffentlich rechtlicher Radiosender aus seinem Computer gesendet wurde.
Patricia ist dementgegen einfach stolz ohne irgendwas dafür zu tun. Z.B. auf den Zustand ihrer Venen.
Frau Kirsche freut sich derweil hart erarbeitet über tolles Feedback zu einer Vorlesung und Malik weil er im Februar mit seiner Band Start A Revolution das Album Survivors (Preorder, Spotify) rausbringen wird.
Im Zuge von »Sharing Economy« im Freundeskreis wurde mir der Motor eines Akkuschraubers abgebrannt, weil damit in Stahlbeton gebohrt wurde und das Gerät dafür nicht vorgesehen war. Nach 5 Wochen (!) Reparatur bei Makita – die jedoch die ursprüngliche Leistung nicht mehr herstellen konnte – eine Rechnung von ca. 100,– Euro erhalten, was in ungefähr dem einstigen Neupreis des etwas älteren Gerätes (NiMh-Akku-Ära) entsprach …
Fazit: Dort wo Sharing Economy funktioniert, funktioniert auch Anarchie …
Beim Gelenkersatz wird in der Regel versucht, möglichst viel der Originalstrukturen zu erhalten – man nimmt deshalb nicht zwingend das komplette Gelenk heraus, sondern ersetzt z.B. nur einen Teil der Oberfläche des Knochens (es klingt, als wäre das bei Maliks Mutter der Fall gewesen). Das ist quasi das Äquivalent zur minimalinvasiven Chirurgie – hier gehts ja auch nicht um großflächiges Auf- bzw. Rausschneiden 😉 Die Grundidee ist dabei, dass man zwar den Schmerz wegbekommen will, aber körpereigene Strukturen künstlich eingebrachten Dingen vorzuziehen ist. Beim Knie kann man z.B. auch erst einmal damit anfangen, im Gelenk alles glattzuschmirgeln (ich hoffe, Markus stellt sich das jetzt nicht wieder allzu bildlich vor…).
Falls Malik da noch Details nachlesen will – TEP bzw. HEP sind die Stichworte, die du suchst 🙂
Ach ja, und ich bin leider komplett unbewandert in Sachen Audiotechnik, möchte aber gerne das Geräusch eines sich entzündenden Flammenwerfers für die Preshow nominieren.
Die Idee ist so gut, dass ich mich frage, wieso wir noch nicht drauf gekommen sind. Danke (wobei ich keine Ahnung habe, wie man das generiert, aber ich recherchiere mal ob es eine Art Sounddatenbank gibt)
Spontane Idee: angeworfener Heißluftballon könnte ähnlich klingen. Also einmal mit Markus‘ mobilem Audiodings in der Luft podcasten und fertig!
Das kann man sicher mit einer Haarspraydose und einem Feuerzeug simulieren. 🙂
Eine sehr lustige Preshow. Sehr gut, bin fast vom Rad gefallen! 🙂
Zum Thema Sharing: Ich habe da als Kind eine sehr negative Erfahrung gemacht, die mich noch bis heute prägt. glaube ich: Ich hatte mir damals von meinem sauer ersparten Taschengeld das PC-Spiel „Little Big Adventure“ auf CD gekauft. Mein Freund, im selben alter wie ich, wollte das Spiel auch spielen und so habe ich es ihm ausgeliehen. Nach etwa zwei Wochen bekam ich es zurück – extrem zerkratzt, das war einfach nicht unfassbar. Mein CD-Laufwerk hat diese CD danach natürlich nicht mehr erkannt. Es hat sich nach einiger Zeit herausgestellt, dass mein Freund die CD als Spielzeug für sich und seinen Hund benutzt hat, weil die CD so schön über den Holzfussboden schlitterte. Und er wohnte in einem Haus mit einem sehr, sehr langen Flur. Oh man… Ich konnte damals, und kann es heute immer noch nicht verstehen, wie man mit fremden Sachen so verantwortungs- und respektlos umgehen kann. Klar ist mir heute bewusst, dass nicht jeder Mensch, der sich etwas von mir ausleiht, mit den geliehenen Dingen so umgehen würde. Aber als Kind hat sich dies bei mir eingebrannt und ich habe heute immer ein schlechtes Gefühl dabei, wenn ich etwas an nahe Freunde weggebe. An Fremde würde ich schon aus Prinzip nichts leihen, wenn ich nicht genau weiß, wo sie wohnen oder wenn sie mir als Leihgebühr nicht mindestens den Neupreis des geliehenen Objekts hinterlegen müssten.